Zur optimalen Darstellung unserer Webseite benötigen Sie Javascript . Bitte aktivieren sie dies in Ihrem Browser.
Der Missbrauch von anabolen Steroiden ist bei Sportlern auf der ganzen Welt verbreitet: Sie werden gespritzt oder geschluckt für ein muskulöseres Aussehen oder bessere Leistung. Und das obwohl die Präparate insbesondere bei Männern erhebliche Nebenwirkungen haben können – bis hin zur Unfruchtbarkeit. Eine Studie zeigt jetzt, dass Anabolika die Hodenfunktion sogar langfristig auch bis weit nach dem Absetzen der Präparate schädigen können.
Dass die illegale und missbräuchliche Verwendung von Anabolika schädlich sein kann und während des Gebrauchs gefährliche Nebenwirkungen möglich sind, ist nicht neu. Anabolika – oder anabole Steroide – sind synthetisches Testosteron. Mit der Einnahme greifen Sportler also manipulativ ins eigene Hormonsystem ein. Und das kann Folgen haben.
Wenn Männer die Präparate ohne Rezept und ärztliche Überwachung einnehmen, kann es unter anderem zu Brustwachstum, Haarausfall, geschrumpften Hoden und einem niedrigeren Testosteronspiegel kommen. Ein sehr niedriger Testosteronspiegel wird in der Medizin auch als Hypogonadismus bezeichnet. Er führt nicht nur zu einem verminderten Sexualtrieb, sondern auch zu Erektionsstörungen und einer geringeren Spermienzahl. Im schlimmsten Fall macht der Hypogonadismus den Mann also unfruchtbar.
Ein Forschungsteam um den dänischen Endokrinologen Jon Rasmussen vom Rigshospitalet in Kopenhagen hat untersucht, ob diese Unterfunktion der Hoden nur eine Nebenwirkung des akuten Anabolika-Missbrauchs ist oder auch danach noch anhalten kann. Die Studie ist im Fachmagazin Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlicht worden.
Es wird immer noch diskutiert, ob der illegale Gebrauch von Anabolika zu einem lang anhaltenden Testosteronmangel führt.
Dass der Testosteronmangel durch den Anabolika-Gebrauch noch nicht so gut erforscht ist, liegt den Forschenden zufolge unter anderem daran, dass der Testosteronspiegel im Blut im Tagesverlauf und je nach Körperbau stark schwanken kann. Rasmussen und sein Team mussten sich also zunächst auf die Suche nach einem stabileren Biomarker für die Hodenfunktion machen, damit die Daten, die sie erheben, vergleichbar werden. Letztendlich hätten sie ein Eiweiß aus den sogenannten Leydig-Zellen – also den Zellen im Hoden, die das Testosteron produzieren – identifiziert, erklärte der Endokrinologe. INSL3 ist demnach ein stabiler Biomarker, anhand dessen das Team Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit der Hoden gezogen hat.
Für die Untersuchung hat das Forschungsteam insgesamt 132 Probanden aus einer anderen Studie untersucht, die in ihrer Freizeit Krafttraining machten. Das Alter der untersuchten Männer lag zwischen 18 und 50 Jahren, sodass der Durchschnitt 32 Jahre betrug. Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe von 46 Männern nahm im Untersuchungszeitraum Anabolika ein, 42 Sportler haben die Steroide in der Vergangenheit konsumiert und die restlichen 44 Männer hatten noch nie Anabolika eingenommen. Bei den Kraftsportlern, die schon anabole Steroide genommen hatten, lag die Anwendung im Schnitt schon 32 Monate zurück.
Das Forschungsteam hat nun also die Eiweiß-Konzentrationen bei diesen drei Gruppen analysiert. Das Ergebnis: Im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen war die INSL3-Produktion bei den aktiven Anabolika-Nutzern deutlich unterdrückt, die Hodenfunktion also klar eingeschränkt. Aber auch die Gruppen der ehemaligen Steroid-Konsumenten und die Männer, die nie Anabolika eingenommen hatten, unterschieden sich mit 0,39 zu 0,59 Mikrogramm pro Liter voneinander, so das Forschungsteam. Je länger die Männer die Steroide eingenommen hatten, desto niedriger seien ihre INSL3-Spiegel gewesen.
Unsere Ergebnisse deuten auf eine lang anhaltende Beeinträchtigung der Hodenkapazität bei früheren Anwendern von anabolen Steroiden hin.
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, so das dänische Forschungsteam, dass ehemalige Anabolika-Konsumenten auch später im Leben noch ein erhöhtes Risiko für Hypogonadismus haben könnten. Deshalb regt Endokrinologe Rasmussen an, dass diese Männer "eine medizinische Stimulationstherapie erhalten sollten, um die Leydig-Zellkapazität in den Hoden zu erhöhen." Für eine solche Therapie gebe es bereits einige Arzneimittel, die schon bei anderen Störungen der Sexualhormone genutzt würden.
Das Wissenschafts-Portal des MDR: Nachrichten aus Forschung und Science. Wir zeigen neue Forschung aus Technologien, Zukunftsideen, Natur in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und zu großen Fragen unserer Zeit.
Eiweißmilchpulver für Kälberzucht, säckeweise eingekauft und portionsweise abgefüllt. Der Renner in Muckibuden. Und viele andere "leckere" Sachen. Was der ambitionierte Hobbysportler schluckt und inhaliert ist unterschwellig bekannt. Gut das es bei Volkssportveranstaltungen und sonstigen organisierten Sportveranstaltungen keine Dopingkontrollen gibt. Das würde vielen das kalte Grausen bringen.
Es soll ja Menschen geben, die wandeln ihre überschüssige Energie in produktive Arbeit um und haben nebenbei noch ein normales Sexualleben...die Ergebnisse der produktiven Arbeit haben dabei wohl einen längeren Fortbestand als aufgepumpte Muskeln.
... kann Hoden schädigen. Rauchen kann Krebs verursachen. Alkohol kann Leberschäden verursachen. Leben kann den Tod verursachen.
Kann ein Dopingmittel gegen Covid-19 helfen? Erythropoietin wird bei Sauerstoffmangel eingesetzt. Forschende vermuten nun positive Effekte bei der Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe.
Dopen, ja oder nein: Was beeinflusst eigentlich, ob sich Sportler dafür oder dagegen entscheiden? Wissenschaftler haben untersucht, wer oder was das Zünglein an der Waage für die eine oder andere Entscheidung ist.
Durch mehr Sauerstoff im Blut, soll die sportliche Leistung erhöht werden. Das haben Höhentraining und Blutdoping gemein. Doch warum ist die eine Methode erlaubt, während die andere strikt verboten ist?
Im Sport wurden Höchstleistungen am laufenden Band produziert. Zum Erfolgsrezept gehörte republikweite Talentesichtung und -förderung, aber auch systematisches Doping.
Was gibt es Schöneres nach einem regnerischen, kalten Herbsttag als ein heißes Bad oder ein Gang in die Sauna? Allerdings sollten Männer beides mit Vorsicht genießen, wenn sie Vater werden wollen.
Fortpflanzung ist ein Wettlauf um Leben und Tod. Forscher haben nun herausgefunden, dass manche Spermien ihre Konkurrenten mit unfairen Mitteln außer Gefecht setzen, um das Rennen zu gewinnen.
Chinesische Mediziner untersuchten die Hoden verstorbener Covid-19-Patienten und verglichen sie mit denen nicht infizierter Verstorbener gleichen Alters. Ergebnis: Nach einer Corona-Erkrankung waren die Hoden beschädigt.
Früher war mehr Lametta - kann man offenbar auch über die Spermaqualität sagen: Spermien waren schon mal fitter, flotter und mehr. Aber was ist los in den Hoden der Männer in den Industrieländern?